Kennst du das auch? Es geht einer Freundin schlecht und du zerfließt förmlich in Mitleid? Du kannst richtig nachfühlen, wie miserabel es ihr geht und hast große Probleme dich von ihrem Leid abzugrenzen? Auch wenn du es versuchst, du musst ständig an ihre schwierige Lage und an ihre Probleme denken und grübelst dauernd wie du ihr da heraus helfen könntest, weißt aber auch nicht so richtig was du tun könntest. So geht es vielen hochsensiblen Menschen und vor allem feinfühligen Frauen sehr oft. Kaum eine HSP (hochsensible Person), die das nicht schon häufig erlebt hat. Jeder sensible Mensch kennt Situationen, in denen er mitleidet, wenn es einem einem Kind, einem Freund oder einem Tier schlecht geht.

MitFÜHLEN ist auch sinnvoll und hilfreich. Es zeigt der anderen Person, dass sie uns wichtig ist, dass wir ihr auch in schwierigen Zeiten beistehen und dass sie nicht allein ist und auf uns zählen kann. Das allein wird ihr schon Auftrieb geben und helfen, mit den Schwierigkeiten umzugehen.

Warum also sollten du dich vor Mitleid hüten? Vor allem deswegen, weil wir, wie der Name schon sagt, mitLEIDEN, also die negativen Gefühle des Anderen  übernehmen und uns dann ziemlich schnell, meist auch aus reiner Solidarität, genauso mies fühlen, wie unser Gegenüber und – da so schnell nicht mehr heraus kommen.

Deiner Freundin hilft das jedoch auf lange Sicht gesehen, herzlich wenig wenn du ebenfalls ins Jammern verfällst und tief deprimiert bist. Am Anfang wird sie sich vielleicht noch über die “Solidarität” freuen aber früher oder später wird sie genervt reagieren, denn eigentlich geht es ja nur ihr schlecht, nicht aber dir. Und eine Hilfe bist du ihr so auch nicht.

 

Mitleid tut am Anfang gut aber es hält auf Dauer den

Bemitleideten klein und machtlos. 

 

Dazu möchte ich dir eine Geschichte erzählen:

Es waren einmal zwei Universen, eines links und eines rechts. Auf dem linken Universum befand sich ein Deckel, auf dem rechten jedoch nicht. Die Schöpfer der Universen standen um die beiden Universen herum und begutachteten, was

denn darin zu erkennen war. Einer der neu hinzugekommenen Macher rätselte, was es denn mit dem Deckel auf sich hätte.

Sowohl im linken als auch im rechten Universum lebten auf den ersten Blick dieselben Menschen und auch die Umgebung schien sehr ähnlich. Als er sich einfach keinen Reim darauf machen konnte, hob er seine Hand und fragte: „ Ich verstehe einfach nicht, warum wir im linken Universum diesen Deckel brauchen und im rechten nicht.“ Einer der Ältesten antwortete:

 

 Das ist ganz einfach, im rechten Universum

gibt es Mitleid. 

In dem linken stattdessen Mitgefühl.“

 

Der Neuling blickte den anderen Schöpfer verwundert an und so fuhr dieser fort: „Bei den Menschen im rechten Universum haben wir keinerlei Sorge, dass diese aus Versehen dort „heraus schwimmen“. Dort gibt es stets Menschen, die oftmals gut gemeintes Mitleid haben. Dies fühlt sich für jemanden, der gerade in einer schwierigen Situation steckt, erst einmal gut an – und so bleiben die meisten Menschen an jener Stelle, wo das Mitleid am größten ist: ganz unten.

 

Je schlechter man sich fühlt, desto

mehr Mitleid erhält man. 

 

Daher brauchen wir keine Sorge haben, dass je jemand aus dem Universum herauskommt.“ „Ja, aber ist denn Mitleid nicht etwas Essentielles?“, hakte der Unwissende nach.

„Zu einem gewissen, kleinen Grad vielleicht. Jedoch hat Mitleid fatale Folgen. Der Unterschied ist, dass wir bei Mitleid im wahrsten Sinne des Wortes zu Mitleidenden werden und uns emotional verbinden. Da wir selbst leiden, können wir nicht helfen. Auch erscheint uns unser Gegenüber bei Mitleid nicht mehr auf Augenhöhe.

Wir stellen uns, bewusst oder unbewusst, auf eine höhere Ebene. So fühlen sich Menschen bei Mitleid zwar verstanden und kurzfristig gut – allerdings sind wir durch diesen Kreislauf passiv. Mitgefühl andererseits, wie wir es im linken Universum sehen, erlaubt den Menschen, die Lage eines anderen zwar nachzuvollziehen, sich aber nicht emotional mit hineinziehen zu lassen.

 

Mitgefühl erlaubt den Menschen, die Lage eines anderen

nachzuvollziehen, sich aber nicht emotional mit

hineinziehen zu lassen. 

 

 

Durch diese Grenze kann sich der andere überlegen, wie er bei einem Problem konstruktiv helfen kann. Dies führt zu Aktivität und Wachstum. Deshalb auch der Deckel. Die Menschen im linken Universum wachsen weit über sich hinaus und so könnte es passieren, dass sie aus Versehen einmal herausschlüpfen.” Aus diesem Grund solltest du als feinfühlige Frau also vor Mitleid einen großen Bogen machen!

Kannst du gesunde Grenzen setzen?

Trage hier deine Email ein und finde in 5 Minuten heraus, wie es mit deiner Abgrenzungsfähigkeit steht!

Herzlichen Dank für deine Teilnahme

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